Jutta Roßkothen

Jutta Roßkothen

geb. Pieper
* 27.06.1940
† 15.07.2024
Erstellt von Redaktion Trauerportal
Angelegt am 20.07.2024
1.306 Besuche

WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.

Kerzen (2)

Hier finden Sie alle Gedenkkerzen, die für Jutta Roßkothen entzündet wurden. Wir laden Sie herzlich ein, selbst eine Kerze mit einer kurzen, persönlichen Nachricht zu hinterlassen.

Gedenkkerze

Claudia

Entzündet am 22.07.2024 um 12:09 Uhr

❤️🙏❤️
Wir durften gemeinsam deinen schweren Weg gehen und ich bin unsagbar dankbar, dass wir genug Kraft dazu hatten.
Und ich mag von diesen letzten Tagen erzählen, wo ich an deiner Seite war. Was es bedeutet, den Menschen zu begleiten, dessen Kräfte immer mehr schwinden.
Was für unmenschliche Kräfte in einem freigesetzt werden, diese Zeit der Schlaflosigkeit und Fürsorge auszuhalten... und ja, nicht nur auszuhalten sondern auch wirklich präsent bei dem Sterbenden zu sein.
Ich saß neben dir und habe mein Herz ganz weit aufgemacht und dir all die Liebe zufließen lassen, die du als Kind nicht erfahren hast. Mir ist es gelungen den schmalen Grad zwischen Mitleid und Mitgefühl zu gehen. Wenn du vor lauter Schwäche gestöhnt hast, dann sagte ich zu mir und Papa, dass es dir in diesem Moment Erleichterung schenkt... jedes Stöhnen von dir war ein Loslassen von deinem irdischen Körper. Das haben wir uns in den letzten Tagen immer wieder gesagt und so konnten wir diesen Schmerz aushalten ohne ins Mitleiden zu rutschen.
Als du um Montag Nachmittag nach einer weiteren Injektion von mir wieder ruhiger wurdest, da wollte ich in den Wald gehen um für die nächsten Stunden und die nächste Nachtschicht Kraft zu tanken.
Ich sprach leise mit Papa in deinem Zimmer, ob es OK sei, jetzt eine Stunde zu gehen. Als ich zu dir kam, meine Hand auf deine Stirn legte und zu dir sah, bemerkte ich den Stillstand in deinem Brustkorb.
Du warst ganz leise aus deinem Körper gegangen, keine Atemnot, kein Stöhnen. Und unsere Wohnzimmer, in dem seit einem Jahr dein Pflegebett stand, war von einem großen Frieden erfüllt. Ich bat Papa, die Terassentür zu öffnen, damit deine Seele ziehen durfte.
Wir weinten vor Erleichterung, dass es vollbracht war. Das du dein Leiden überwunden hattest.
In diesen Tagen spürte ich eine Verbundenheit mit Papa, die ich so in meinem Leben noch nie zu spüren bekommen habe. Es war fast heilig, als wir zwei neben deinem leblosen Körper saßen und unsere ambivalenten Gefühle zwischen Freude, Erleichterung und Trauerschmerz spürten.
Wir haben uns viel Zeit mit dem Abschied von deinem Körper gelassen. Und ich mag darüber schreiben, um Mut zu machen, dass dies so kostbar und heilend ist.
Erst am nächsten Morgen rief ich den Bestatter an, der uns zusagte, dass du noch weitere 24 Stunden bei uns bleiben durftest.
So konnten wir Abschied nehmen und dein friedliches Gesicht und deine vom Rheuma so sehr gezeichneten Hände immer wieder streicheln.
Ich bin so dankbar, dass wir das Sterben im Hause zugelassen haben und dir deinen letzten Wunsch erfüllen konnten.
Obwohl wir zum Ende noch die Zusage eines Gästezimmers im Klara Hospiz in Marl bekommen hatten wussten wir, dass es richtig ist den Weg zu Hause gemeinsam zu gehen.
Ich bin stolz auf meine Mama, auf meinen Papa, meinen Bruder und auch auf mich.
Herzlichst,
Claudia

Gedenkkerze

sich-erinnern.de

Entzündet am 19.07.2024 um 18:50 Uhr